Der Verein
Wir, das sind eigentlich zwei kleine Vereine. Hier in Deutschland betreiben wir den Verein "Hilfe für rumänische Waisenkinder e.V." und in Rumänien den Verein "Viitorul copiilor" (Zukunft der Kinder), die beide von den Finanzämtern geprüft und als gemeinnützig anerkannt sind.
Die Vereinsgründerin
22 Jahre führte Luise Fichtl den Verein mit viel Liebe, aber auch Strenge. Fast 100 Kindern ermöglichte "Tante Luise" in dieser Zeit ein würdevolles Zuhause. Für alle war sie wie eine Mutter. Auch noch später nachdem die Kinder erwachsen waren und zum Teil eigene Familien gegründet hatten, suchten sie oft Rat bei ihr. Traurig mussten wir im Jahr 2017 Abschied von unserer langjährigen 1. Vorsitzenden nehmen.
Danke "Tante Luise" für alles. Wir werden dich vermissen.
Unsere Ziele
1. Kindern ohne sorgende Eltern ein familiäres und kindgerechtes Zuhause geben.
Seit mehr als 24 Jahren hilft der Verein "Hilfe für rumänische Waisenkinder e. V". in Rumänien verwaisten Kindern. Im Laufe der Zeit entstanden durch die unermüdliche Unterstützung vieler Spenderinnen und Spender zwei Familienhäuser "Maria" und "Josefa" (ähnlich den SOS - Kinderdörfern), in denen jeweils 12 Kinder in familiärer Umgebung aufwachsen können.
2. Gesunde körperliche und seelische Entwicklung fördern. Gute Schul- und Berufsausbildung ermöglichen und damit Hilfe zur späteren Selbsthilfe geben.
In unseren beiden Familienhäusern werden die Kinder von jeweils vier Hausmüttern, die in zwei Schichten arbeiten, liebevoll betreut. Am Nachmittag kommen in jedes Haus zwei Hausaufgabenlehrer, die die Kinder bei allen schulischen Belangen unterstützen und fördern. Außerdem werden alle unsere Kinder regelmäßig von einem Psychologen betreut und wenn nötig weiter behandelt. Eine unserer Hausmütter ist ausgebildete Logopädin und kümmert sich derzeit um vier unserer Kinder mit Sprechstörungen. Damit den Kinder eine bestmögliche Betreuung zuteil wird, wird unser Personal regelmäßig geschult.
Ein Großteil unsere Kinder verbringt die Sommer- und Weihnachtsferien in Deutschland bei Gastfamilien. So können sie zum einen ihre Deutschkenntnisse vertiefen und zum anderen ein ganz normales Familienleben kennen lernen. Der regelmäßige Kontakt und der Rückhalt durch die Gastfamilien hat positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder. Um sich beruflich zu orientieren und erste Kontakte zur Berufswelt zu knüpfen, ermöglichen wir es unseren Jugendlichen in den Sommerferien diverse Praktikas zu absolvieren.
3. Das Familienhaus soll den Weg in ein normales Leben öffnen, es soll gleichzeitig Heimat sein.
Die Verbundenheit der Kinder zu unseren Familienhäuser zeigt sich darin, dass viele ehemalige Kinder immer wieder unsere Häuser besuchen. Wenn die Jugendlichen volljährig sind und ihre schulische Ausbildung abgeschlossen haben, müssen sie das Waisenhaus verlassen um Platz für neue Kinder zu schaffen. Bei den staatlichen Waisenhäuser stehen die Kinder dann häufig ohne weitere Unterstützung auf der Straße. Durch eine gute Ausbildung versuchen wir eine Grundlage für ein eigenständiges Leben zu schaffen. Eine berufliche Ausbildung in Rumänien vermittelt den Jugendlichen leider häufig nicht die nötigen Grundlagen um in dem Beruf auch wirklich arbeiten zu können. Durch ihre guten Deutschkenntnisse und die weitere Unterbringung und Unterstützung durch ihre Gastfamilie, haben einige Jugendliche die Chance eine Ausbildung hier in Deutschland zu absolvieren. Für die Kinder, die nach ihrem Auszug aus den Familienhäusern in Rumänien bleiben und sich keine eigene Unterkunft leisten können, bietet unser Haus Pauli günstigen Wohnraum.
4. Spenden und Hilfe sollen zu 100% da ankommen, wo sie am Dringendsten benötigt wird.
Wir sammeln Geld und Sachspenden und setzen diese zielgerichtet ein. Damit alle Spenden da ankommen, wo sie gebraucht werden, arbeiten wir alle ehrenamtlich und unentgeltlich und planen und führen unsere Hilfstransporte selbst durch. Außerdem kommen wir so oft wie möglich zu Besuch nach Rumänien und kontrollieren den Verbrauch bzw. Gebrauch unserer Geld- und Sachspenden. Aber auch rumänische Vereinsmitglieder übernehmen vor Ort die Verantwortung für das Gelingen unserer Projekte.
Neben unseren Familienhäusern unterstützen wir mit Ihren Spenden auch weitere arme Kinder und Familien. Wir verteilen die Hilfsgüter an bedürftige Familien und Kinder zusammen mit unseren rumänischen Vereinskollegen und Mitarbeitern oder dem dortigen Roten Kreuz und dem Jugendamt. Übrige Sachspenden werden dem Secondhandladen von Pfarrer Aurel gespendet, der mit den Einnahmen aus dem Verkauf eine Suppenküche finanziert. Auch hier können sich Bedürftige kostenlos mit dem Wichtigsten eindecken. Im Gegenzug dazu müssen sie dem Pfarrer im Laden helfen (genaueres siehe Newsletter November 2018).
2016 kauften wir ein weiteres Haus - unser “Haus Thomas”. Wir können die laufenden Kosten für ein weiteres Kinderhaus nicht decken, wollen aber trotzdem weiteren Kindern und Familien helfen. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, Haus Thomas günstig an bedürftige Familien zu vermieten. Bedingung ist jedoch, dass diese Familien mindestens zwei Pflegekinder liebevoll und in unserem Sinne aufnehmen und erziehen muss. Auch diese Pflegekinder werden von unseren Hausaufgabenlehrern und unserem Psychologen mitbetreut.
In der Vergangenheit haben wir auch schon schwerkranken Kindern und Jugendlichen, denen in Rumänien nicht mehr geholfen werden kann, nach Deutschland geholt um ihnen hier medizinische Hilfe zukommen zu lassen.